Roland Ahrendt
Die Entdeckung des
Ahlenmoores
Aneignungen einer
Landschaft in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
Mit
einer Fläche von etwa 40 km² ist das Ahlenmoor im
Landkreis Cuxhaven eines der großen Hochmoore des
Elbe-Weser-Dreiecks. Viele Jahrtausende lang prägten diese
nahezu menschenleeren Moorgebiete weite Teile der Region zwischen
Bremen und Stade. Auch das Ahlenmoor war lange eine einsame,
unzugängliche und scheinbar unberührte Wildnis. Erst ab
1914 wurde diese Sumpflandschaft durch den Menschen systematisch
gezähmt: Straf- und Kriegsgefangene haben unter
schwierigsten Bedingungen Entwässerungsgräben
ausgehoben, gewaltige Dampfpflüge verwandelten das Moor in
Äcker und Wiesen, Kunstdünger machte die kargen Böden
fruchtbar. Diese tiefgreifende Umgestaltung des Moores war
umstritten: Natur- und Heimatschützer sahen das Moor als
bedrohte Landschaft an und wollten es vor dem Zugriff der
modernen Industriegesellschaft bewahren.
Am Beispiel des Ahlenmoores hat der Autor
mit den Methoden einer interdisziplinär orientierten
Umweltgeschichte die Aneignung einer Hochmoorlandschaft durch den
Menschen im Zeitraum von 1900 bis 1940 untersucht. Er hat dabei
die materielle Umgestaltung des Ahlenmoores genau in den Blick
genommen - im Spannungsfeld zwischen ökonomischen Interessen
an der Gewinnung landwirtschaftlicher Nutzflächen einerseits
und frühen Vorstellungen von Natur- und Heimatschutz
andererseits. Zugleich hat Roland Ahrendt sich auf die Suche nach
den Spuren der „Erfindung des Ahlenmoores“ in
eindrucksvollen Beschreibungen von Wissenschaftlern,
Schriftstellern und Kriegsgefangenen begeben.
- Roland
Ahrendt: Die Entdeckung des Ahlenmoores - Aneignungen
einer Landschaft in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
(Beiträge zur Geschichte und Kultur des Elbe-Weser-Raumes,
Band 6) Stade, Verlag des Landschaftsverbandes der ehemaligen
Herzogtümer Bremen und Verden, 2012, broschiert, 160 S..
ISBN 978-3-931879-53-2.
Das Buch ist ab sofort
über den Buchhandel erhältlich. Der Preis beträgt
14,80 €
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