Neuerscheinung
beim Landschaftsverband Stade:
Herrschaft
und Landesgrenze.
Die
langwährenden Bemühungen um die Grenzziehung zwischen
den Stiften und späteren Herzogtümern Bremen und
Verden
Von Wolfgang Dörfler
Eine
exakte Grenze zwischen zwei Ländern ist uns so
selbstverständlich wie die Existenz der Länder
selbst. Und doch haben auch Grenzen ihre Geschichte. Das
Mittelalter kannte Herrschaft über einzelne Personen,
nicht aber Herrschaft über ein genau abgegrenztes
Territorium. Grenzlinien wurden allmählich geformt in
einem langwährenden Prozeß sich entwickelnder
Staatlichkeit. Diese historischen Vorgänge sind wenig
untersucht, zudem fanden sie oft in einer noch
überlieferungsarmen Zeit statt. Meistens kennen wir nur
die Verträge, mit denen die Grenzfestlegungen beurkundet
wurden, nicht aber den Weg, auf dem die Einigung gelang.-
-
Durch die Mitte des heutigen
Landkreises Rotenburg (Wümme) verlief über
Jahrhunderte eine Grenze, die Grenze zwischen den Stiften und
späteren Herzogtümern Bremen und Verden. Sie
existierte weiter als Ämtergrenze zwischen Rotenburg auf
der einen sowie Ottersberg und Zeven auf der anderen Seite.
Zuletzt war sie – mehrfach modifiziert – die
Landkreisgrenze zwischen den „Altkreisen“
Rotenburg und Bremervörde.
- Der
Autor Dr. med. Wolfgang Dörfler, Allgemeinarzt aus Gyhum,
Kr. Rotenburg (Wümme), der als Bauhistoriker und
Landeskundler bereits zahlreiche kleinere Publikationen
vorgelegt hat, unternimmt in diesem umfangreichen und reich
bebilderten Buch den Versuch, den Prozeß der Entstehung
und Ausformung dieser ‚Grenze zwischen Bremen und
Verden’ in all seinen Verästelungen und mit all
seinen Hindernissen zu verfolgen. Die Geschichte der Länder,
ihrer Ämter und selbst der einzelnen Dörfer wird
anhand der Geschichte ihrer Grenzen über die Zeit von den
Bistumsgründungen im 9. Jahrhundert bis zur letzten
Grenzregulierung im Jahr 1826 verfolgt. So entsteht eine aus
den Quellen geschriebene Landesgeschichte, die in höchst
plastischer Weise das Leben der Bauern, das Wirken der
Beamten, die Konflikte um die Grenze und die versuchten
Lösungswege nachzeichnet. Zugleich werden die praktischen
Probleme der Beamten und der betroffenen Bewohner geschildert,
die ohne gesicherte Grenze leben mußten. Daraus
entstanden vielerlei Drangsale, aber immer wieder auch
Vorteile für die Bauern.
Wolfgang Dörfler,
Herrschaft und Landesgrenze. Die langwährenden Bemühungen
um die Grenzziehung zwischen den Stiften und späteren
Herzogtümern Bremen und Verden. (Schriftenreihe
des Landschaftsverbandes Band
22) Stade 2004. ISBN
3-931879-14-3
Es
ist im Buchhandel erhältlich und kostet 44,-- €.
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Stade, Im Johanniskloster, 21682 Stade, Telefon (04141)46300,
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