Frauke Migge

© Frauke Migge / VG Bild-Kunst, 2022

KÜNSTLERPORTRÄT

Frauke Migge

(geb. 1941 Bremen)

Frauke Migge wurde 1941 in Bremen geboren und wuchs seit 1943 in der ländlichen Umgebung in Kampsheide nahe Asendorf auf. Der Vater starb im Krieg, und Anfang der 1950er-Jahre zog sie mit ihrer Mutter wieder nach Bremen, wo sie eine Ausbildung zur Dekorateurin absolvierte. Anschließend begann sie ein Studium an der Bremer Kunstschule, die sie nach drei Semestern wieder verließ, um als Graphikdesignerin in der Werbung zu arbeiten.

Seit 1966 ist Frauke Migge als freischaffende Malerin und Zeichnerin tätig. Nach Aufenthalten in Frankfurt, Heidelberg und Göttingen ging sie 1973 aufgrund eines Stipendiums des Atelierhaus-Vereins nach Worpswede, wo sie seit 1977 lebt und arbeitet. Sie gehört zu den renommiertesten Kunstschaffenden Worpswedes der Gegenwart. 1981 erhielt sie ein Stipendium der Casa Baldi (assoziiert mit der Villa Massimo) nahe Rom, 1983 den „Förderpreis Kultur“ des Landkreises Rotenburg und 1988 ein Stipendium im Rahmen des Deutsch-Israelischen Künstleraustausches.

Ihre Werke werden seit Jahrzehnten in zahlreichen Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen im In- und Ausland präsentiert. Wollte man eine Kategorisierung ihrer Kunst vornehmen, ließe sich ihre Bildsprache dem „Phantastischen Realismus“ zuordnen, der sich nach dem Zweiten Weltkrieg besonders in Deutschland und Österreich aus dem Surrealismus entwickelte. Dabei erweist sich die Landschaft als das beherrschende Bildmotiv, orientiert an der typischen landschaftlichen Umgebung Worpswedes.

Bei den beiden in der Artothek angebotenen Werken handelt sich um nahezu fotorealistische Bleistiftzeichnungen mit surrealistischer Motivik, die 1980 und 1981 entstanden sind und als Hommage an Leonardo da Vinci (1452 – 1519) bzw. Waldemar Otto (1929 – 2020) bezeichnet sind. Leonardo da Vinci wird durch seine berühmte Proportionsstudie repräsentiert, die dem Ausblick in eine weite Landschaft vorgelagert ist, der zeitgenössische Künstler und Bildhauer Waldemar Otto durch sein Porträt und eine seiner Arbeiten, die ebenfalls den Vordergrund eines flachen Landschaftspanoramas bilden.

Literatur/Infos: www.frauke-migge.de; https://www.worpsweder-gegenwartskunst.de/wwk/maler-innen/worpswede/frauke-migge/107, mit einem Text von Birgit Nachtwey (zuletzt aufgerufen 26.10.2020)

Menu Title