KÜNSTLERPORTRÄT
Hans Maaß
(1914 Bremen – 2000 Langwedel/Kr. Verden)
Hans Maaß wurde 1914 in Bremen als Sohn eines Zigarrenarbeiters geboren und wuchs im ländlichen Umland in Langwedel (Landkreis Verden) auf. 1934 machte er sein Abitur am Domgymnasium in Verden und studierte an der Pädagogischen Hochschule in Kiel, um Lehrer zu werden. Ein Kunststudium war ihm aus finanziellen Gründen verwehrt.
Nach dem Studium wurde er im Zweiten Weltkrieg zum Kriegsdienst eingezogen und kehrte 1945 nach Verden zurück, wo er sich als Autodidakt der Malerei zuwandte und als Kunsterzieher tätig war. Erst 1965 stellte er das erste Mal öffentlich aus. Es folgten weitere Ausstellungen in der Region und darüber hinaus in Wien, München, Bonn und Hannover. 1972 zog Maaß zurück nach Langwedel an den Ort seiner Kindheit, wo er auch starb.
Der Künstler bediente sich einer außergewöhnlichen Bildsprache, indem er gegenständlich, nahezu fotorealistisch malte und dabei die Bildgegenstände in besonderer Weise komponierte. Teilweise muten die Motive, bestehend vor allem aus Landschaften und Gebäuden, Porträts, Blumenstillleben und auch persönlichen Erinnerungsstücken, surreal an.
1994 beschrieb Hans Maaß sein künstlerisches Konzept, das aus drei Schichten bestehe: einer realistischen, einer ästhetischen und einer spirituellen Schicht. Es gehe ihm um die Wiedergabe der wesenhaften Substanz der Dinge.
Zum 100. Geburtstag von Hans Maaß wurden in der Kreissparkasse Verden und im Verdener Kunsthaus Casaretto Art insgesamt etwa 160 Werke aus allen Schaffensphasen des Künstlers präsentiert. Das in der Artothek vertretene, 1985 angekaufte Tempera-Gemälde ist ein hervorragendes Beispiel seiner an den alten Meistern orientierten Malweise, der Hans Maaß durch eine phantastische Motivik Ausdruck verlieh.
Literatur/Infos: Gedanken am Jahresende. Der Künstler Hans Maaß (Langwedel-Daverden) erinnert sich an die Landschaft seiner Kindheit, in: Heimat und Kultur zwischen Elbe und Weser, Jg. 18 (1999), H. 1, S. 2-3; Hans-Eckhard Dannenberg, Hans Maaß. Ein Maler der Stille, in: Heimat und Kultur zwischen Elbe und Weser, Jg. 20 (2001), H. 1, S. 20; https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Maa%C3%9F_%28Maler%29 (zuletzt aufgerufen 14.12.2020)