Lothar Fischer

© Lothar Fischer / VG Bild-Kunst, 2022

KÜNSTLERPORTRÄT

Lothar Fischer

(1933 Germersheim – 2004 Baierbrunn)

Lothar Fischer wurde 1933 in Germersheim am Rhein geboren und wuchs in Neumarkt in der Oberpfalz auf. Nach dem Abitur in München studierte er zunächst Kunsterziehung, wechselte dann aber in die Bildhauerklasse.

Mit befreundeten Künstlern, unter denen er der einzige Bildhauer war, gründete er die avantgardistische Gruppe „Spur“, die sich gegen den etablierten Kunstbetrieb seiner Zeit stellte. Dennoch wurde Lothar Fischer zu einer festen Größe innerhalb der Kunstwelt.

Ein wichtiges Motiv seines Schaffens war der menschliche, insbesondere der weibliche Körper. Sein bevorzugtes Material war Ton, vor allem für seine berühmten Pferde- und Reiterskulpturen, er arbeitete aber auch mit Bronze, Eisen und Gips-Styropor. Zwar stellte die Bildhauerei sein Hauptwerk dar, er schuf aber auch Aquarelle und Tuschepinselzeichnungen.

Lothar Fischer war einer der bedeutendsten deutschen Nachkriegskünstler, der zahlreiche Preise und Auszeichnungen gewann. 1964 nahm er an der documenta III in Kassel teil. Er hatte Lehraufträge an der Universität der Künste in Berlin und an der Internationalen Sommerakademie in Salzburg. 1991 wurde er Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Wenige Tage nach seinem Tod eröffnete im Juni 2004 die Stadt Neumarkt das Museum Lothar Fischer, das einen großen Teil seines Lebenswerkes zeigt.

Mit vielen Werken ist der Künstler auch im öffentlichen Raum vertreten, zum Beispiel mit den 2002/03 entstandenen Bronze-Plastiken von Adam und Eva am St.-Annen-Kloster in Lübeck.

Das vorliegende Werk – eine Strichzeichnung auf hellem Grund – gehört zur Reihe seiner Tuschearbeiten und entstand 1965.

Literatur/Infos: http://www.museum-lothar-fischer.de/lothar-fischer.html; https://www.lempertz.com/de/kataloge/kuenstlerverzeichnis/detail/fischer-lothar.html (zuletzt aufgerufen 3.12.2020)

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