Mietje Bontjes van Beek

KÜNSTLERPORTRÄT

Mietje Bontjes van Beek

(1922 Bremen – 2012)

Mietje Bontjes van Beek wurde 1922 in Bremen als Tochter der Tänzerin und Malerin Olga Bontjes van Beek (1896–1995) und des Keramikers Jan Bontjes van Beek (1899–1969) geboren. Ihr Großvater war der sehr bekannte Fischerhuder Maler Heinrich Breling (1849–1914), in dessen Atelier in Ottersberg sie später selbst arbeitete.

Sie wuchs in Fischerhude auf und ging 1940 nach Berlin an die Meisterschule für Grafik und Buchdruck, nachdem sie sich zunächst in Kartografie und freier Grafik hatte ausbilden lassen. Sie lebte gemeinsam mit ihrer Schwester Cato beim Vater, der nach der Trennung von seiner Frau in Berlin eine Keramikwerkstatt betrieb.

Wegen einer schweren Erkrankung verbrachte Mietje fast das ganze Jahr 1942 bei ihrer Tante im Allgäu. Während dieser Zeit wurden ihr Vater und ihre Schwester durch das Naziregime als Widerständler verhaftet. Der Vater wurde an die Ostfront geschickt. Cato wurde 1943 im Alter von 22 Jahren in Berlin-Plötzensee hingerichtet.

1948 begann Mietje ein Studium an der Landeskunstschule im Lerchenfeld in Hamburg und unternahm in den folgenden Jahren Studienreisen in die Schweiz, nach Italien, England und in die USA. 1982 kehrte sie nach Fischerhude zurück und lebte und arbeitete dort bis zu ihrem Tod als freischaffende Künstlerin.

Neben eindrücklichen Bilderzyklen, in denen sie die Erfahrungen der NS-Zeit verarbeitete, setzte sie sich vor allem mit den Themen Natur und Landschaft, Tier, Mensch und Technik auseinander. Sie stellte im In- und Ausland aus.

Das in der Artothek angebotene Gemälde „Wümmelandschaft“ ist 1987 oder kurz davor entstanden. Es zeigt den Einfluss der Kunst ihrer Mutter Olga, mit der Mietje Bontjes van Beek in den 1960er-Jahren in einem gemeinsamen Atelier in Italien gearbeitet hatte.

Literatur/Infos: https://www.mietjebontjesvanbeek.com/m-bvb/ (zuletzt aufgerufen 3.12.2020)

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