Otto Rahm

KÜNSTLERPORTRÄT

Rahm, Otto

(1904 Hamburg – 1994 Deinste)

Otto Rahm wurde in Hamburg als Sohn eines Priesters der damaligen katholisch-apostolischen Kirche in der Hamburger Eiffestraße geboren. Nach einer Banklehre belegte er zunächst Kurse an der privaten Kunstschule Loibel und ging 1923 an die Landeskunstschule in Hamburg, wo er bei Arthur Illies (1870 – 1952) und Julius Wohlers (1867 – 1953) studierte. 1927 heiratete er seine Frau Ilse, die später eine bekannte Handweberin wurde. Seit 1945, nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war Rahm als freischaffender Künstler tätig.

Aufgrund seiner Verbundenheit mit der Kirche schuf er zahlreiche Werke sakraler Kunst in und an Kirchenbauten, was ihm auch öffentliche Aufträge in Form von Wandgemälden und Mosaiken einbrachte. Sein umfangreiches grafisches Werk umfasst neben Holzschnitten mit typischen Motiven des Alten Landes auch Glückwunschkarten zur Konfirmation mit den Altländer Kirchen. Seit den 1950er-Jahren entwarf Rahm für mehr als 50 Kirchen auch Motive für Antependien und Paramente, die seine Frau, neben anderen Objekten, als Weberin herstellte.

1956 zog das Paar in das Pastorenhaus nach Neuenkirchen, wo der Künstler seine intensivste künstlerische Schaffensphase erlebte. 1983 zogen Otto und Ilse Rahm zu ihrem Sohn nach Deinste. In der Malerei zählt neben der Landschaft das menschliche Schicksal, beeinflusst von negativen Kriegserfahrungen, zu seinen Hauptthemen. Die Malweise Otto Rahms ist naturalistisch und expressiv. Er verstand sich selbst als „gemäßigter Expressionist“.

In der Artothek ist der Künstler mit dem in den 1960er-Jahren entstandenen Gemälde „Kornhocken auf der Geest“ vertreten und vier Holzschnitten, die 1984 angekauft wurden.

Literatur/Infos: Sebastian Möllers, Art. Otto Rahm, in: in: Lebensläufe zwischen Elbe und Weser. Ein biographisches Lexikon Bd. 3, hrsg. von Heike Schlichting, Stade 2018, S. 234-236; https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Rahm (zuletzt aufgerufen 16.12.2020)

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