Paul Ernst Wilke

© Paul Ernst Wilke / VG Bild-Kunst, 2022

KÜNSTLERPORTRÄT

Paul Ernst Wilke

(1894 Bremerhaven – 1971 Lilienthal)

Paul Ernst Wilke wurde als Sohn eines Malermeisters in Bremerhaven geboren. Schon als Neunjähriger erteilte ihm sein Kunstlehrer mehrere Jahre bis zur Konfirmation 1909 auch privaten Malunterricht. Nach dem Volksschulabschluss machte Paul Ernst bei seinem Vater eine Ausbildung zum Dekorationsmaler. 1913 begann er ein Studium an der Kunstgewerbeschule in Bielefeld. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde er 1915 zum Kriegsdienst eingezogen. Wegen einer Kriegsverletzung kehrte er nach Bremerhaven zurück und konnte aufgrund eines Stipendiums seiner Heimatstadt von 1916 bis 1918 an der Kunstgewerbeschule in Bremen studieren.

Anschließend ging er nach Berlin und setzte an der Hochschule für Bildende Künste das Studium fort. 1921 kehrte er, gepackt von der Sehnsucht nach der „Wasserkante“, nach Bremerhaven zurück und widmete sich intensiv den maritimen heimischen Motiven.  Er unternahm Studienreisen nach Süddeutschland und Holland und zog 1924 mit seiner Familie nach Bremen.

Nach der Trennung von seiner Frau 1929 (die später unter dem Künstlernamen Lale Andersen mit dem Lied „Lili Marleen“ weltberühmt wurde) zog der Künstler 1930 nach Debstedt und richtete sich in einem eigenen Haus ein Atelier ein. Schon 1931 ging er mit seiner zweiten Frau nach Hamburg, von wo aus er zahlreiche Malausflüge innerhalb Norddeutschlands auf ständiger Motivsuche unternahm. Während des Zweiten Weltkriegs lebte der Künstler mit seiner Familie in Worpswede. Nach der Trennung von seiner zweiten Frau heiratete er 1945 ein drittes Mal. 1948 ging das Paar nach Bremerhaven, und fortan arbeitete Paul Ernst Wilke dort und in Worpswede.

Seit Ende der 1950er-Jahre hielt er sich mehrfach in Paris auf und in den folgenden Jahren auch in Skandinavien. Paul Ernst Wilke ist in Bremerhaven, aber auch überregional ein sehr bekannter und geschätzter Künstler. In erster Linie war er Marine- und Landschaftsmaler. Er schuf zahlreiche bedeutende Hafen- und Industriebilder, aber auch Stadtansichten, Porträts und Stillleben in unterschiedlichen Techniken. Er war Mitglied im Norddeutschen und Bremer Künstlerbund. In Anerkennung seiner Verdienste wurden ihm mehrere große Jubiläumsausstellungen gewidmet.

Die beiden in der Artothek vertretenen Landschaftsgemälde, die 1969 und 1972 angekauft wurden, sind hervorragende Beispiele seiner Kunst.

Literatur/Infos: Elke Grapenthin, Künstler und Künstlerinnen in Bremerhaven und Umgebung 1827 – 1990, Bremen 1991, S. 215-223; https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Ernst_Wilke (zuletzt aufgerufen 15.2.2021)

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