KÜNSTLERPORTRÄT
Richard Curdes
(1891 Jeziorna/Warschau – 1974 Nordholz)
Richard Curdes wurde 1891 im damals russischen Jeziorna bei Warschau als Sohn deutscher Eltern geboren und wuchs in Hirschberg in Schlesien auf, wo sein Vater eine Papier- und Zellulosefabrik leitete. Nach dem Abitur 1912 studierte er Geologie in München, bevor er sich entschied, Maler zu werden.
1914 ging er nach Worpswede und nahm bei Udo Peters (1883 – 1964) Unterricht in der Landschaftsmalerei, bis der Erste Weltkrieg ausbrach und Richard Curdes an die Front geschickt wurde. In der Nachkriegszeit besuchte er kurze Zeit das Bauhaus in Weimar. 1924 ließ er sich als freischaffender Landschafts- und Marinemaler in Nordholz nieder.
Neben der Malerei beschäftigte er sich auch mit Holz- und Metallarbeiten. 1931/32 besuchte er die Kunsthandwerkerschule in Berlin. Er gehörte damals dem Bremer Künstlerbund an und seit 1952 dem Bund Bildender Künstler Nordwestdeutschlands (BBK). Lange Zeit war er als Kunstdozent an der VHS Cuxhaven tätig. Studienreisen führten ihn in das damalige Jugoslawien, nach Italien, Norwegen, Griechenland, Frankreich, Kanada und immer wieder auch ins Riesengebirge.
Seine Skizzen setzte er malerisch um. Vielfach schuf er Ansichten der ihn umgebenden Küstenlandschaft mit den Städten Cuxhaven und Bremerhaven, aber auch Moor- und Heidelandschaften sowie Stillleben und Blumenbilder. Richard Curdes war und ist ein hochgeschätzter Maler. 1973, ein Jahr vor seinem Tod gab es eine große Ausstellung seiner Werke in Cuxhaven, die schon am Eröffnungstag fast ausverkauft wurden.
Die drei in der Artothek angebotenen Bilder sind hervorragende Beispiele seines Spätwerks, in dem er zu einer freieren Malweise und einer frischen und intensiven Farbgebung gelangte.
Literatur/Infos: Elke Grapenthin, Künstler und Künstlerinnen in Bremerhaven und Umgebung 1827-1990, Bremen 1991