Richard Eggers

KÜNSTLERPORTRÄT

Richard Eggers

(1905 Wilster–1995 Buxtehude)

Richard Eggers wurde 1905 in Wilster geboren und wuchs in Itzehoe auf. Von 1920 bis 1923 machte er eine Ausbildung zum Klavierbauer im väterlichen Betrieb und in einer Hamburger Pianoforte-Fabrik. Zugleich belegte er Abendkurse in der Hamburger Kunstgewerbeschule.

Von 1927 bis 1930 studierte er an privaten Malschulen in München und Leipzig. Von München aus unternahm er Studienreisen in die Schweiz. Nach dem Tod des Vaters 1930 verzichtete der Künstler auf die Übernahme der Klavierbaufirma und begann eine Tätigkeit als freischaffender Maler in Husum.

1934 zog er nach Jork im Alten Land und unternahm von dort Studienreisen nach Süddeutschland. Bis 1941 war er Mitglied der Ulmer Künstlergilde. Während des Zweiten Weltkriegs diente Eggers als „Kriegsmaler“ in Rumänien, Russland und Südfrankreich. 1956 unternahm er Studienreisen in die Niederlande, wo er Werke von Rembrandt, van Gogh und Cézanne kennenlernte.

In den Folgejahren hatte er sehr erfolgreiche Ausstellungen in Jork, Buxtehude und anderen Orten in Niedersachsen und erhielt zahlreiche private und öffentliche Aufträge, z. B. für Sgrafitti (künstlerische Putz-Kratztechnik) an öffentlichen Bauten. Nach einem schweren Unfall 1965, der ihn an den Rollstuhl fesselte, fand er durch die Unterstützung seiner Frau zurück zur künstlerischen Arbeit.

Eggers war sehr produktiv. Alljährlich veranstaltete er Ausstellungen in seinem Atelier, bis diese seit 1977 wegen der großen Publikumsresonanz in die Altländer Sparkasse in Jork verlegt wurden. Im Alten Land erfreute sich Eggers außerordentlicher Beliebtheit. Er öffnete mit seinen Bildern Einheimischen wie Neubürgern die Augen für die Schönheit der Region.

Zu seinem Werk zählen neben impressionistisch aufgefassten Landschaftsgemälden und Blumenstillleben – in der Spätphase in leuchtender Farbigkeit – sowie Porträts und Interieurs auch großformatige Linolschnitte mit heimischen Motiven. In der Artothek ist der Künstler mit sechs Gemälden und fünf Holzschnitten vertreten.

Literatur/Infos: Gerhard Kaufmann, Richard Eggers 1905 – 1995, in: Richard Eggers 1905 – 1995. Katalog zur Ausstellung im Schwedenspeicher-Museum Stade vom 20. August bis 3. Oktober 2005, hrsg. von der Stadtsparkasse Stade-Altes Land, Stade 2005, S. 4-20; Gerhard Kaufmann, Der Maler des Alten Landes. Eine Würdigung von Richard Eggers (1905-1995), in: Heimat und Kultur zwischen Elbe und Weser, Jg. 25 (2006), H. 2, S. 2-4, 9-10

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