„So ein Tag…“

Hinrich Gerken

Von Ansehn kennen se em alltohoop. Ober wie he heten dä un wo he herkööm, dat wüss keeneen. Dreckig un mit afreten Tüüch, nich raseert un nich kämmt, un denn dat grimmige Gesicht! Nee, mit so eenen Keerl kunnen se doch nich snacken! Wenn he dor an den Diek seet un in dat Woter keek un sik sünnen dä, denn möken se eenen wieden Bogen üm em. Un wenn he mit sien beiden Plastiktaschen de Stroot langskööm, denn güngen de annern al bitieden op de annere Siet. Dat wöör al genoog, wenn he dor foken op de Bank seet un de Lüüd sien Mütz hinhööl to ‘n Geldrinsmieten. Un jümmer möök he een böös Gesicht. Keen Minsch hett em mol lachen sehn, de ganzen Johren nich. –

Nu seet he dor wedder op de Bank. Dor harr he de letzte Nacht woll slopen. He tell dat Geld, dat se em güstern in de Mütz smeten harrn. De Groschens un Penns bröchen jüst nich veel. Ober een poor Markstücken wöörn ok dorbi. Dat reck woll ut för eenen halben Buddel Kööm – to ‘n Opwarmen. He pack de Wulldeek tohoop, nöhm de beiden Plastiktaschen un möök sik op den Weg no dat Geschäft, wo he Wien oder Kööm oder Liköör köpen kunn. –

As he noch mit een brummsch‘ Gesicht in den lüttjen Loden stünn un sik eenen halben Buddel Kööm afmeten leet, do höör he op eenmol achter sik een Stimm: „Ich-liebe-dich!“- He verjoog sik meist un dreih sik üm. Dor harr doch eben een mit em snackt! Ober he kunn kenen Minschen sehn. Blots blangenan in dat Büro stünn een Käfig mit ’n Papagei dor in. – Un denn höör he noch eenmol de Stimm: Ich-liebe-dich-ich-liebe-dich!“ – Nu wüss he dat: De Stimm, de meen em. Un wat harr se to em seggt? – Sowat harr he in sien ganzet Leben noch von kenen Minschen to hören kregen. Sien Ogen füngen op eenmol an to lüchten, – un öber sien stoppelig un grimmig Gesicht töög sik een fründlich Lachen. – Dor harr een mit em snackt! Un de harr ganz gewiss em meent! Un he harr dat ok genau verstohn. –

As he sienen Kööm betohlt harr, güng he wedder no buten. He lach un hööl den Kopp no boben un süng, – jümmer wedder datsülbige Leed: „So ein Tag, so wunderschön wie heute….!“ – Dor harr een to em seggt: „Ich liebe dich!“- Un dat glieks dreemol! –

„Wat hett de Keerl denn?“, sään de Lüüd, de em in de Mööt kömen. „He singt un lacht jo – un is to anner Tiet doch jümmer so brummelig!“ – Ober se güngen doch leber röver – op de annere Strotensiet. —

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