Hans
G. Trüper:
Ritter und Knappen zwischen
Weser und Elbe
Die
Ministerialität des Erzstifts Bremen
- Einer der faszinierendsten
Vorgänge des deutschen Mittelalters ist der Aufstieg der
Ministerialen: Aus diesen meist unfreien
Dienstmannen, die bewaffnet und beritten für Könige,
Herzöge und andere Herren stritten, wurden kampfkräftige,
selbstbewußte Ritter und Knappen, oftmals schließlich
einflußreiche Landadelige mit Grundbesitz.
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Im Erzstift Bremen entstand die
Ministerialität im 11. Jahrhundert, zur Zeit von Erzbischof
Adalbert (1043-1072), und schon bald waren Ministerialen die
wichtigsten Herrschaftsträger des Erzbischofs: Sie stellten
nicht nur das Gros des mittelalterlichen stiftsbremischen
Ritterheeres und die Mannschaften der erzbischöflichen
Burgen, sie hatten auch die Hofämter (Mundschenk, Truchseß,
Kämmerer und Marschall) des Erzbischofs inne. Als Meier
(villici) verwalteten sie die erzbischöflichen Haupthöfe,
als stadtsässige Ministerialen (burgenses) die
erzbischöfliche Residenz. Ministerialen waren als Vögte
die wichtigsten Verwalter des Erzstifts. Sie besetzten die
Positionen der Zöllner, Münzer und Wechsler und
stellten in den Städten den überwiegenden Teil der
frühesten Ratsfamilien. Land- und stadtsässige
Ministerialen aus dem Erzstift Bremen sind nach Holstein,
Mecklenburg, Pommern und Livland gezogen und dort seßhaft
und vermögend geworden.
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Auf dem Lande war die
Ministerialität nach ihrem Vermögen stark
differenziert: ihre soziale Entwicklung führte einerseits
zur Ausbildung des landsässigen Adels (Ritterschaft),
andererseits über den Knappenstand zum Abstieg in den
Bauernstand. In den Städten hingegen stellte die
Ministerialität die Führungsschichten und damit den
überwiegenden Teil der ersten Ratsfamilien. Hier wurde sie
führend im Streit um die Erlangung städtischer
Freiheiten mit dem Landesherrn. Mithin entstammen wesentliche
Teile der im Erzstift Bremen um 1400 fest formierten Landstände,
nämlich die Ritterschaft und die Städte, aus dem
Personenkreis der Ministerialität.
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Das Buch, für das der
Autor zwei Jahrzehnte lang recherchierte, stellt die Entstehung,
die Aufgaben, den Rechtsstand und die Entwicklung der
Ministerialität des Erzstifts Bremen umfassend und
detailliert dar. Es zeichnet die Geschichte vieler zur bremischen
Ministerialität gehörenden Familien nach und bietet
erstmals einen vollständigen farbigen Katalog der
überlieferten Wappen dieser Familien. Mit zahlreichen neuen
- auch genealogischen, siegelkundlichen und heraldischen
Forschungsergebnissen - ist es ein Standardwerk zur Geschichte
des Elbe-Weser-Dreiecks im Mittelalter.
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Aus dem Inhalt
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Anfänge der
Ministererialität im Erzstift Hamburg-Bremen - Freiheit
und Unfreiheit (Edelherrenfamilien im Erzstift Bremen) -
das bremische Ritterrecht - die erzbischöflichen Vogteien
und ihre Vögte (Bremen, Stade, Bremervörde, Langwedel,
Hagen, Ottersberg, Thedinghausen, Wildeshausen, Buxtehude,
Neuhaus, Haselderf, Stotel, Bederkesa) - Stadt- und landsässige
Ministerialen, Ministerialen bremischer Stifter und Klöster.
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Bischhofsliste der
Bremer Erzbischöfe - Zeittafel - Ministerialenkatalog
- die Ratmannen der Städte Bremen, Stade, Wildeshausen und
Buxtehude bis 1400 - Wappenkatalog der überlieferten Wappen
der mittelalterlichen Ministerialen-, Knappen- und
Niederadelsfamilien sowie der Bremer Ratmannenfamilien.
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Das
Buch Ritter und Knappen zwischen Weser und Elbe - Die
Ministerialität des Erzstifts Bremen (1178 Seiten,
zahlreiche Abbildungen, Karten und Tabellen, Karte der
Ministerialensitze als Beilage, fester Einband mit Schutzumschlag)
ist als Band 12 in der Schriftenreihe des Landschaftsverbandes
Stade erschienen (ISBN 3-931879-05-4).
Das
Buch ist vergriffen.
Dafür
ist im Dezember 2015 die erweiterte Neuauflage erschienen:
Ritter
und Knappen zwischen Weser und Elbe - erweiterte Neuauflage
(klicken,
um dort hin zu gelangen!)
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