von (Silke Straatman)
Eine Zeitreise führte die Kinder von der Malerei gegen Ende des 19. bis ins 20. Jahrhundert. Von besonderer Bedeutung war es, die Werke einiger Künstler der Region um Stade kennenzulernen. Die Original-Bilder sind im Heimatmuseum Stade ausgestellt und für ihre Herstellungszeit genretypisch.
Da die Kinder einer nahe gelegenen Grundschule ortskundig sind, konnten sie viele Motive, wenn es denn naturalistische Darstellungen waren, zuordnen wie beispielsweise die Ansicht von Stade oder Landschaftsmotive aus dem alten Land. Zudem wurde das Augenmerk auch auf einige Bilder in abstrakter Malweise gelegt.
Die Betrachtung fiel im Besonderen auf folgende Orginale:
- Wilhelm Claudius (1854 – 1942): Blick auf Stade von St. Cosmae-Turm, Öl auf Leinwand, 1928
- Wilhelm Claudius (1854 – 1942): „Schottelheck – Motiv aus Jork“, Aquarell auf Tempera, 1909
- Wilhelm Claudius (1854 – 1942): „Altes Haus in Jork“
- Hans am Ende (1864 – 1918), „Im Mai“, Öl auf Leinwand, o.D.
- Dietrich Rusch (1863 – 1959) „Niederungslandschaft an der Oste“, o.D.
- Dietrich Rusch (1863 – 1959) „Mühle in Deichnähe
- Olga Bantjes van Beek (1896 -1995), Stillleben „Fisch“, Fischerhude 1896, Öl mit Sand auf Leinwand
- Otto Rahn (1904 – 1994), „Kornhocken auf der Geest“
Methodisch wurden verschiedene Malstile erörtert und entsprechende Techniken ausprobiert. Konzeptionell standen dabei Landschaftsbilder mit Übergang von naturalistischer zu impressionistischer Malweise aber auch die Beschäftigung mit expressiver bis zur abstrakten Malerei im Vordergrund.Das schöne Wetter wurde genutzt, um die Freiluftmalerei auszuprobieren.
Die Kinder lernten nicht nur verschiedene Sichtweisen (z.B. „Impressionismus“ – „Der Eindruck“) und die Bedeutung des Lichtes und die Stimmung der Farben kennen, sondern auch verschiedene Techniken wie Malen mit Ölkreiden, „Nass-in-Nass-Technik mit Aquarellfarben und Collagen.
Ein Besuch der Sonderausstellung über den französischen Maler „Georges Braque – Die Druckgraphik“ im Kunsthaus Stade, der gemeinsam mit Picasso durch Erfindung des Kubismus die Kunst im 20. Jahrhundert entscheidend prägte, sollte den Kinder den Weg in die Moderne aufzeigen. Hier beschäftigten wir uns besonders mit dem Zyklus „Helios“, den Braque sicherlich inspiriert durch die „Metamorphosen“ des römischen Dichters Ovid (43 v. Chr. – 17 n. Chr.), künstlerisch umsetzte. Vor den Druck-Graphiken wurde den Kindern die Geschichte von Phaethon (- dem Sohn des Helios) und seinen Schwestern den „Tränen der Heliaden“ erzählt.
Wie die Fotodokumentation zeigt, waren die Kinder durch die Arbeit an den Originalen sehr inspiriert und haben mit großem Engagement und künstlerischen Verve erfreulich motiviert und kreativ mitgearbeitet und selbst eine ganze Reihe von erstaunlichen guten Kunstwerken hergestellt.
Sichtlich Spaß machte ihnen das Erklären der Bilder und Zeigen von Maltechniken bei der Ausstellung, die am letzten Tag den Mitschülern präsentiert wurde.
Konzept und Durchführung: Silke Straatman (Lüneburg) und Réne Trobisch (Dresden)