Landschaftsverband Stade

Der Landschaftsverband der ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden (Landschaftsverband Stade) e. V. fördert die Kultur und leistet Kulturarbeit im „Elbe-Weser-Dreieck“ im Norden Niedersachsens. Wasser, Watt, Marsch, Moor und Geest prägten und prägen Landschaft und Leben zwischen Elbe und Weser. Das Elbe-Weser-Dreieck ist vielgestaltig: Zwischen Cuxhaven und Verden, Bremerhaven und Buxtehude gibt es weite, ländliche Räume und kleine bis mittelgroße Städte. Im Umland von Hamburg und Bremen ist die Einwirkung dieser beiden Metropolen deutlich wahrnehmbar, zum Beispiel im täglichen Berufsverkehr auf den Straßen oder in der zunehmenden Dichte von Industrieanlagen. Die beiden großen Ströme Elbe und Weser gliedern das Gebiet von außen her, Marsch, Moor und Geest tun dies im Innern. Jede einzelne Region hat ihren besonderen Charakter, ihre eigene Lebenswelt: in den fruchtbaren Marschländern Altes Land, Kehdingen, Hadeln, Wursten, Würden und Osterstade, in den spät besiedelten Moorgebieten und den früher kargen Geest- und Heideflächen.

Flüsse, Marsch, Moor und Geest prägen den Naturraum Elbe-Weser-Dreieck.
Die Herzogtümer Bremen und Verden („Ducatus Bremae et Verdae“) im 17. Jahrhundert.

In der Geschichte war dieses Gebiet jahrhundertelang verbunden. In einem langen Prozess schufen die Erzbischöfe von Bremen im Mittelalter das „Erzstift Bremen“, einen Kirchenstaat, der sich im Elbe-Weser-Dreieck von Bremen bis nach Stade erstreckte. Im 16. Jahrhundert kam durch Personalunion das im Süden benachbarte „Hochstift Verden“ der Bischöfe von Verden hinzu. Auf Dauer verschmolzen diese beiden geistlichen Staaten im 17. Jahrhundert: Im Dreißigjährigen Krieg eroberte das Königreich Schweden die Region (1645) und errichtete die „Herzogtümer Bremen und Verden“, eine schwedische Provinz mit Stade als Hauptstadt. Diese Provinz wurde 1712 von dänischen Truppen erobert und kam 1715/1719 durch Kauf an die Kurfürsten von Hannover. Auch nach der Annexion Hannovers durch Preußen (1866) blieb das Elbe-Weser-Dreieck als „Regierungsbezirk Stade“ eine Verwaltungseinheit, ebenso im 1946 neu geschaffenen Bundesland Niedersachsen. Die niedersächsische Gebietsreform von 1978 ließ ihn im neuen, größeren Regierungsbezirk Lüneburg aufgehen. – An der Mündung der Elbe gehörte das Amt Ritzebüttel (das heutige Cuxhaven) bis 1937 zur Freien und Hansestadt Hamburg, das Land Hadeln wurde bis 1731 von askanischen Sachsenherzögen und vom Deutschen Kaiser regiert.

In der langen gemeinsamen Geschichte der Region sind kulturelle Traditionen und eine vielfältige Kulturszene entstanden, die vom Landschaftsverband Stade erforscht, gefördert und vermittelt werden: die niederdeutsche Sprache, die Museumslandschaft, die Orgelkultur, die Bildenden Künste, Literatur, Musik und Theater.

Lebendige Orgelkultur: Kinderkonzert der Orgelakademie Stade in der Buxtehuder St. Petri-Kirche.
Imagekampagne „Platt is cool“, Postkarte.
Fritz Mackensen: Gottesdienst im Freien, Worpswede 1887.
Antony Gormley: Another Place, Cuxhaven 1997.
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