Museumspädagogik

Museumspädagogische Wochen

Seit 1996 gibt es das Projekt „Museumspädagogische Woche des Landschaftsverbandes Stade“. Dieses Projekt wurde angeregt durch den Museumspädagogen des Schwedenspeichermuseums in Stade, Hans-Georg Ehlers, der es auch von Beginn an leitet.

Farben mit Pigmenten selber herstellen und benutzen – eine Station der Aktion im Jahr 2005

Der Grundgedanke dieses Projektes ist folgender: Der Archetyp eines Museumspädagogen ist der allein in seinem Museum arbeitende Einzelkämpfer, der Jahr um Jahr museumspädagogische Programme anbietet, selbst aber wenig neue Anregungen erhält. Allein im Elbe-Weser-Dreieck gibt es mehrere Museumspädagogen, auf die diese Beschreibung zutrifft. Die museumspädagogische Woche des Landschaftsverbandes soll diese Isolation aufbrechen, soll es den einzelnen Museumspädagogen ermöglichen, ihre Arbeit bei der Entwicklung neuer Programme mit Kollegen zu diskutieren, zu sehen was und wie „die anderen“ arbeiten und dadurch auch neue Anregungen für das eigene Haus, die eigene Arbeit zu erhalten.

Dazu sucht sich die Gruppe jedes Jahr ein Museum aus, in dem dann im Zusammenhang mit der vorhandenen Sammlung und in Zusammenarbeit mit dem Museum und der lokalen Schule ein einwöchiges museumspädagogisches Programm für Schüler entwickelt und durchgeführt wird. Die museumspädagogische Woche findet in der Regel in der letzten Woche vor den Sommerferien statt und endet am Freitag der Woche mit einem öffentlichen Museumsfest, bei dem die Schüler und Schülerinnen Eltern, Geschwistern und Freunden zeigen können, was sie im Lauf der Woche aufregendes gelernt haben.

Der Effekt dieses Projektes ist vielschichtig: Schüler und Schülerinnen lernen „Museum“ als Ort kennen, an dem man mit Spaß etwas neues kennen lernen kann. Das wird hoffentlich dazu führen, daß sie auch als Erwachsene gern ins Museum kommen und somit die Museumsbesucher von morgen schon hier gefunden werden.

Für das Museum, in dem die Woche stattfindet, bleibt als nachhaltiger Effekt die Möglichkeit, die von professionellen Museumspädagogen direkt für das eigene Haus entwickelten und ausprobierten Einzelprojekte in der Zukunft mit eigenem Personal anzubieten und so das eigene museumspädagogische Programm zu entwickeln bzw. zu erweitern.

Die Museumspädagogen haben in den vorbereitenden Treffen wie auch in der Projektwoche selbst Gelegenheit, neues auszuprobieren und sich mit den Kollegen zu vergleichen. Dies fördert die Qualität ihrer Arbeit in „ihren“ Häusern, aber auch ihre Motivation und führt, wo möglich, dazu, auch für die eigenen Häuser neue Projekte zu entwickeln oder einfach mitzubringen. Die museumspädagogische Woche des Landschaftsverbandes Stade ist somit ein Projekt, an dem alle Beteiligten profitieren. In diesem Sinne sind in den letzten Jahren die folgenden Projekte entstanden und durchgeführt worden:

1996 – Steinzeit in Gnarrenburg

1997 – Mittelalter in Balje-Hörne

1998 – Museumsanlage Osterholz – Leben mit Torf

1999 – Fischerhude – Dorf am/im Wasser

2000 – Aeronauticum Nordholz – „Leichter als Luft“

2001 – Worpswede – Felsbilder in Skandinavien

2002 – Museen in Dänemark

2003 – Handwerkermuseum Sittensen – Zeitreise

2004 – Bördehaus Lamstedt – Klangwelten

2005 – Museum Kloster Zeven – Ist Papier geduldig?

2006 – Heimathof Hüll / Kranichhaus Otterndorf – Historische Inventare

2007 – Haus für Hemmoorer Geschichte und Zementmuseum Hemmoor – Stationen der Geschichte

2008 – Kehdinger Küstenschiffahrtsmuseum – Leben an Bord

2009 – Bachmann-Museum Bremervörde – Geschichte erleben

2010 – Heimatmuseum Stade – Leben im Dornröschenhaus

2011 – Museumsanlage Osterholz – Konservieren von Lebensmitteln

2012 – Museum des Handwerks in Bad Bederkesa – Alte Handwerke neu entdeckt

2015 – Windstärke 10 – Leben an Bord

2016 – Museum Harsefeld – Spiele der Großeltern

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