Gutsarchive und Güterbuch

Die Geschichte des Adels zwischen Elbe und Weser im Spiegel der Archive seiner Rittergüter

Im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit bestanden weit über 200 Adelssitze im Elbe-Weser-Raum – Burgen, kleine Schlösser und Gutshäuser, von denen die meisten heute verschwunden sind. In der Gegenwart gibt es noch knapp vierzig Rittergüter im ehemaligen Herzogtum Bremen, die bedeutende historische Erinnerungsorte darstellen. Gerade im Elbe-Weser-Dreieck weisen die Adelssitze eine bis in das Mittelalter zurückreichende Tradition als lokale Herrschaftszentren mit eigener Gerichtsbarkeit und umfangreichem Grundbesitz auf. Vielfach seit Jahrhunderten tragen und bewirtschaften die Eigentümerfamilien die Rittergüter als manifesten Ausdruck einer durch Generationen weitergegebenen Verpflichtung dem Land und den Menschen gegenüber. 

Rittergut Ritterhude, Familie v. Rex-Gröning.
Rittergut Poggemühlen, Familie v. Schwarzkopf.

Die im Zuge der häufig wechselvollen Besitzgeschichte der Güter entstandenen und bis heute überlieferten Gutsarchive und Dokumentensammlungen spiegeln mit ihren Urkunden, Kaufverträgen, Besitzverzeichnissen, Arbeitsjournalen, Protokollen, Tagebüchern u. v. m. die Alltags- und Kulturgeschichte der Güter und der mit ihnen verbundenen Menschen authentisch, reichhaltig und anschaulich wider. Der Historiker Dr. Michael Ehrhardt erschließt diese Dokumente und wertet sie wissenschaftlich aus. Auf dieser Grundlage entsteht bis Ende 2023 ein neues „Güterbuch“, in dem die Geschichte der Rittergüter anschaulich geschrieben und illustriert dargestellt wird.

Zeichnung eines Archivschranks vom Beginn des 18. Jahrhunderts im Gutsarchiv Meyenburg.
Das Gut Sandbostel an der Oberoste (Familie v. d. Decken) verfügte im Jahr 1652 über ein schlossähnliches Gepräge.

Ansprechpartner: Dr. Michael Ehrhardt, ehrhardt@landschaftsverband-stade.de

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