KÜNSTLERPORTRÄT
Franz Beck
(1893 Hamburg – 1983 Stade)
Franz Beck wurde 1893 in Hamburg geboren. Er ließ sich an der Handelsschule zum Kaufmann ausbilden und arbeitete seit 1913 im Hamburger Kolonialinstitut. Nach dem Ersten Weltkrieg, an dem er als Soldat und Offizier teilnahm, begann er ein Studium an der Hamburger Kunstgewerbeschule am Lerchenfeld. Seit 1922 war er Mitglied des Hamburger Kunstvereins.
An seinen Holzschnitten aus den 1920er-Jahren wird der Einfluss des Expressionismus sehr deutlich. Sein größtes künstlerisches Vorbild war Emil Nolde (1867−1956). Beck orientierte sich auch an anderen Künstlern wie Leopold Graf von Kalckreuth (1855−1928) oder Heinrich Vogeler (1872−1942). Zu dem österreichischen Künstler Alfred Kubin (1877−1959), dessen Werk durch phantastische Traumwelten geprägt ist, unterhielt er eine Freundschaft. Ein Vorbild und Lehrer für die Landschaftsmalerei war in Hamburg Julius Wohlers (1867−1953), der Gründungsmitglied des Hamburgischen Künstlerclubs von 1897 war und sein Schwager wurde.
Landschaften, Porträts und Stillleben als Öl- oder Aquarellmalerei sowie als Holzschnitte und Zeichnungen bestimmten das künstlerische Schaffen Franz Becks. Nach der Zerstörung seiner Hamburger Wohnung und vieler seiner Werke durch einen Bombeneinschlag während des Zweiten Weltkriegs ging der Künstler nach Daudieck bei Horneburg und schließlich nach Stade. Er engagierte sich im Kulturleben der Stadt, hielt Vorträge über Kunst an der VHS und stellte in der Region vielfach aus.
Zehn seiner Werke gehören zum Bestand des Stader Geschichts- und Heimatvereins und etliche befinden sich in Privatbesitz. Das in der Artothek angebotene Blumenstillleben hat Franz Beck 1961 mit dem für ihn typischen expressiven Duktus in leuchtender Farbigkeit gemalt.
Literatur/Infos: Gerd Mettjes, Der Maler Franz Beck, ein fast Vergessener, in: Allgemeiner Haushaltungskalender 2001, 153. Jg., S. 56 – 61