Hans Meyboden

© Hans Meyboden / VG Bild-Kunst, 2022

KÜNSTLERPORTRÄT

Hans Meyboden

(1901 Verden – 1965 Freiburg i. Br.)

Hans Meyboden wuchs in seiner Geburtsstadt Verden/Aller als Sohn eines Richters auf und machte in Bremen das Abitur. 1919 nahm er ein Studium an der Kunstakademie Dresden auf und war dort bis 1923 Meisterschüler von Oskar Kokoschka (1886 – 1980). Nach einem Aufenthalt in New York 1923/24 war Hans Meyboden seit 1925 als freischaffender Künstler in Berlin-Charlottenburg tätig. Durch Vermittlung Max Liebermanns (1847 – 1935) stand ihm drei Jahre lang ein Meisteratelier in der Preußischen Akademie der Künste zur Verfügung.

Seine bevorzugten Motive waren zu dieser Zeit Landschaften und Stillleben in gedeckter Farbigkeit. Von 1929 bis 1933 studierte Hans Meyboden an der Berliner Kunstakademie. Er hatte erfolgreiche Ausstellungen in den Berliner Galerien Nierendorf, Buchholz und Cassirer, bis die Nationalsozialisten 1935 ein Ausstellungsverbot verfügten, worauf er sich in das Künstlerdorf Fischerhude bei Bremen zurückzog. Trotz des Ausstellungsverbots wurden in der Mannheimer Kunsthalle 1940 und darauf auch im Frankfurter Kunstverein und dem Folkwang-Museum in Essen Meyboden-Ausstellungen gezeigt.

Das Atelier in Charlottenburg und ein Großteil seiner Arbeiten wurden während des Zweiten Weltkriegs 1942 durch Bombenangriffe zerstört. Seit Ende der 1940er- und in den 1950er-Jahren – nach der Genesung von einer langen Erkrankung – veränderte sich der Malstil des Künstler stark und er gelangte zu einer vereinfachten Formensprache und einer leuchtenden, reinen Farbigkeit. 1955 erhielt er den Kunstpreis der Böttcherstraße in Bremen.

Seit 1956 hatte er in Freiburg i. Breisgau, einer Außenstelle der Karlsruher Akademie der Bildenden Künste, eine Professur inne. Hans Meyboden war Mitglied der Akademie der Künste in Berlin und von 1956 bis 1960 im Vorstand des Deutschen Künstlerbundes. Nach seinem Tod 1965 gab es in fünf deutschen Städten große Gedächtnisausstellungen. 1992 wurde in Kornwestheim bei Stuttgart eine große Retrospektive seines Werkes gezeigt. 2015 gab es eine Meyboden-Sonderausstellung im „Otto Modersohn Museum“ in Fischerhude.

Bei der in der Artothek angebotenen Radierung von 1959 kommt der ganz eigene Stil Hans Meybodens mit der stärkeren Abstrahierung des Motivs auch in seiner Grafik zum Ausdruck.

Literatur/Infos: Barbara Strieder, „Meyboden, Hans“, in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 285 f. [Online-Version], URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118581708.html#ndbcontent; https://www.kettererkunst.de/bio/HansMeyboden-1901-1965.php (zuletzt aufgerufen 3.12.2020)

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