Synold Klein

KÜNSTLERPORTRÄT

Synold Klein

(1920 Pradocin/Polen – 1994 Stade)

Synold Klein wurde 1920 im damaligen Rodenthal im Kreis Landsberg an der Warthe (heute Pradocin in Polen) als Sohn eines Zollbeamten geboren. Auf Wunsch der Familie machte er zunächst eine Lehre als Bankkaufmann, wandte sich aber nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, geprägt durch die Kriegsereignisse, ganz der Kunst zu.

1945 kam er ins Alte Land und siedelte sich mit seiner Frau in Grünendeich an. 1952 nahm er ein Studium an der Hochschule für bildende Künste Hamburg im Studiengang Diplomgrafiker auf, das er 1956 abschloss. Nachdem ihm 1953 die Leitung des Heimat- und Freilichtmuseums im Ehrenamt angeboten worden war, zog er nach Stade und engagierte sich mehr als 40 Jahre lang in der Museumsarbeit und als freischaffender Künstler. Schon 1951 war er Mitbegründer der Bezirksgruppe Stade-Cuxhaven des Bundes bildender Künstler (BBK).

Synold Klein ist mit zahlreichen Werken im öffentlichen Raum in Norddeutschland präsent, etwa durch Wandbilder, Sgraffitti und Mosaike an und in Gebäuden oder Bronzearbeiten und Glasfenster in Kirchen. Auch setzte er sich mit dem Thema „Stele“ auseinander und schuf großformatige Arbeiten aus Stein und Beton. Als letztes öffentliches Werk entstanden 1987 die drei Stelen aus Anröchter Dolomit im Diercke-Park in Stade.

In seinem umfangreichen grafischen Werk – Holz- und Linolschnitt, Lithografie und Radierung – ging er der Wirkung von Licht und Schatten nach. Er öffnete seine Werkstatt auch befreundeten Künstlern und seinen Studenten. Von 1963 bis 1985 hatte er einen Lehrauftrag an der Fachhochschule Armgartstraße in Hamburg und von 1972 bis 1994 an der Uni Lüneburg im Fach Radierung. Außerdem setzte er sich mit der Aquarellmalerei auseinander, die er teilweise in einer aufwendigen Tauchtechnik betrieb.

1990 wurde der Künstler mit einer großen Retrospektive seines Werkes im Schwedenspeicher-Museum in Stade geehrt. In der Artothek ist Synold Klein mit zwei geometrisch komponierten Aquarellen in strahlender Farbigkeit vertreten (entstanden um 1960 und 1975).

Literatur/Infos: Ina Busch, Art. Synold Klein, in: Lebensläufe zwischen Elbe und Weser. Ein biographisches Lexikon Bd. 3, hrsg. von Heike Schlichting, Stade 2018, S. 165-169

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