Spargel

Gerd Bahr

Lesehilfe: Lies a, aa, ah, o, oh, oo wie „o“ in Sorgen; g, gg wie „ch“ und das „t“ am Wortende nicht mit.

Mien Urgrootvadder wör Schipper. He harr’n hölten Kuff von veertig Tünn un seil doarmit to Fracht. -Von de Teielsteen, de he mol no Hamborg bröcht hett, sitt vondoog amenne noch eenerwegens welke in oole Hüüs un Müerwarks, de in letzten Krieg heelbleben sünd. Viellicht sünd ok welke as »Hambörger Schutt« no’n Krieg weller trüchkomm´n un liggt nu eenerwegens bi uns an’e Elv achter’n Stack. He leev mit sien Dochter, wat mien Grootmudder ween is, tohop in oolt Strohdackhuus achter’n Diek. De Weg no de Hoov wör nich wiet. Grootmudder wör Weetfroo. Se harr ehr’n Mann al vör’n eersten Krieg verlor’n. – As junge Deern hett se in Hamborg mol deent un doar in so’n vönehm Huus dat Koken lehrt. Von’t Koken un Backen kunn se fix wat kriegen.

Nu wör dat Vörjohrsdag to de Spargeltiet. Urgrootvadder wull mit’n Looden Teielsteen no Hamborg rop. An Grasbrookhoben wör’n Bausteed, wo he ’n ennige Partie Steen afsett’n kunn. De Steenschippers fohr’n tomols veel op eegen Reken. »Du kumms‘ jo to’n Weekenend weller an’t Huus, Vadder, bring man von Markt in Hamborg mol’n dree bit veer Pund Spargel mit. Denn könnt wi Sünndag Spargel mit Schinken eten,« sä Grootmudder to Urgrootvadder. -Ick glöv, he harr in sien Leben noch keen Spargel eten, ans harr he nich nofrogt, wo de denn utsehn dä. Grootmudder verkloar ern dat: »Dat sünd so geelwitte Stang’n,« -doarbi wies se de Längd. Middags seil he denn mit oploop’n Woter no Hamborg rop. -As he sien Looden

Steen löscht harr, -dat wör dree Doog loter -güng he in’e Stadt op’n Markt. He harr ok bald’n Marktfroo fund’n, de’n ennige Partie von düsse Spargelstang’n ligg’n harr. Doar geev dat geelwitte, dat Pund för fiev Groschen un grönrode mit’n hell’n Foot, fiev Pund för dree Groschen. Sporsom as he man wör, köff he de fiev Pund to dree Groschen, nöhm dat Bund op’e Schuller un tröck doarmit af. – An’e Hoov köm’n em ’n poor anner Schippers in’e Mööt. De een frög em: »Na Schipper, wullt Di dootschieten?« – »Dat nich, ober ick hebb von mien Dochter Order kreg’n -schull doarvon dree Pund mit an’t Huus bring’n -düt sünd sogoar fiev Pund,« anter he. Mit Oostenwind seil he de Elv weller dol. An Sünnobendmiddag köm he mit sien Bund »Spargel« bi sien Dochter in’e Kök an. -»Oh Vadder, womit kummst Du denn doar ansleep’n ? Kiek mol achter’n Huus, op’t Goardenland. Mit Rhabarber könnt wi sülben hanneln!«

Quellenangabe: Gerd Bahr, „Wenn de Sünn höger stiggt“, Quickborn – Verlag Hamburg

Menu Title