Wege des Glaubens
Beiträge zu einer Kirchengeschichte des Landes zwischen Elbe und Weser
Schriftenreihe des Landschaftsverbandes der ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden, Band: 27
Die hier vorgelegten „Beiträge zu einer Kirchengeschichte des Landes zwischen Elbe und Weser“ spannen einen weiten Bogen von der Christianisierung der Sachsen im 8. Jahrhundert bis zu den Kirchenkämpfen in der Zeit des National-sozialismus. Sie beschrieben sehr unterschiedliche „Wege des Glaubens“, welche die mittelalterlichen Friesen zu einer glühenden Marienverehrung führten, jahrhundertelang Hansestädter zur Pilgerfahrt ins einsame St. Joost veranlassten und die Reformierten des Amtes Bederkesa dazu bewegten, nur noch in bildlosen Gotteshäusern anzubeten.
Johannes Göhler geht auf altgermanische Rechtsvorstellungen ein, welche die Wurster veranlaßten, bis ins 16. Jahrhundert unter der Losung „Frye slagen, frye betern“ an einer von den Geschlechtern sozusagen „privat“ betriebenen Totschlagssühne festzuhalten. Die Interpretation von Siegelabbildungen aus Stedingen und Wulsdorf führt auf die Spuren einer bäuerlichen Frömmigkeit, die in Christus weniger den Weltenrichter als den barmherzigen Freund der Mühseligen und Beladenen sah. Zu den „Beiträgen“ gehört allerdins auch ein Kapitel, in dem anhand der regional betriebenen Hexenprozesse dem tragischen Schicksal jener Frauen nachgegangen wird, die man als „Zaubersche“ anklagte und lebendig verbrannte. Das Bild rundet sich mit einem Kapitel über den von aufklärerischem Denken geprägten Rechtenflether Dichter Hermann Allmers, der in heftigster Opposition zu den neulutherischen Eiferern auf den Kanzeln von Osterstade stand und für ein eigenverantwortliches, liberales Christentum eintrat.
Johannes Göhler
Wege des Glaubens. Beiträge zu einer Kirchengeschichte des Landes zwischen Elbe und Weser.
Stade 2006
ISBN 978-3-931879-26-6 | 343 Seiten
24,00 €
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