Band 31

Iso von Wölpe, Bischof von Verden (1205 – 1231)

Schriftenreihe des Landschaftsverbandes der ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden, Band: 31

Reichsfürst – Bischof – Adliger. Der Untertitel des Buches nennt das Spannungsfeld, in dem sich das Leben des Verdener Bischofs Iso von Wölpe bewegte.

Der Reichsfürst: Iso reiste zum Papst nach Rom und zum Hof Kaiser Friedrichs II., der sich damais in Süditalien aufhielt. Er agierte auch an zahlreichen anderen bedeutenden Höfen seiner Zeit. Er schuf durch gezielten Gütererwerb die Grundlagen für die Territorialherrschaft der Verdener Bischöfe. Ohne Iso hätte es das Hochstift Verden, die Keimzelle des Gebietes, das seit dem späten 19. Jahrhundert von den Altkreisen Verden und Rotenburg abgedeckt wurde, so nie gegeben.

Der Bischof: Iso kümmerte er sich intensiv um die Belange seines groBen Bistums, das sich von Verden im Westen und vom Alten Land an der Elbe im Norden über die Lüneburger Heide hinweg bis in die nordwestliche Altmark erstreckte. Ais Bischof war er aber auch außerhalb seines Bistums tätig, beispielsweise als er sich in päpstlichem Auftrag auf Missionsreisen ins Baltikum begab.

Der Adlige: Bischof Iso entstammte der Familie der Grafen von Wölpe, deren Stammsitz die Burg Wölpe bei Nienburg war. Seiner Familie blieb er zeitlebens verbunden und bedachte sie noch in seinem Testament mit Gütem und Einkünften. Außergewöhnlich ist auch das ,Nachleben‘ Bischof Isos von Wölpe. Kaum ein anderer Verdener Bischof hat so deutliche Spuren im Verdener Stadtbild hinterlassen wie er: Erhalten geblieben sind bis heute beträchtliche Teile der von ihm erbauten ersten Verdener Stadtmauer. Erhalten geblieben ist mit der Andreaskirche die Kirche des einst von ihm hier gegründeten gleichnamigen Klerikerstifts. Erhalten hat sich in dieser Kirche schließlich auch und vor allem Isos prachtvoll gestaltete Grabplatte aus Messing, die bis heute Zeugnis ablegt von den vielfältigen Aktivitäten dieses Bischofs, der einer der bemerkenswertesten Verdener Amtsträger überhaupt war.

Der Autor: Prof. Dr. Thomas Vogtherr, geb. 1955, ist Inhaber des Lehrstuhis für Geschichte des Mittelalters an der Universität Osnabrück und Vorsitzender der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen. Er ist durch zahlreiche Publikationen als einer der besten Kenner des mittelalterlichen Bistums Verden ausgewiesen. In der neu erschienenen Biographie des Verdener Bischofs Iso von Wölpe schildert er erstmals ausführlich das Leben dieses bemerkenswerten Bischofs von Verden, der durch Gütererwerbungen die Grundlagen für das spätere Hochstift Verden, die Keimzelle der Altkreise Verden und Rotenburg, schuf und durch die älteste Stadtmauer und das St. Andreasstift bis heute so deutliche Spuren im Verdener Stadtbild hinterlassen hat, wie kaum ein anderer Bischof. Auch nahm Iso von Wölpe beschwerliche Reisen bis ins Baltikum und nach Süditalien auf sich, als dies nötig wurde, und hinterließ der Nachwelt mit seiner Messinggrabplatte in der St. Andreaskirche in Verden ein besonders schönes Zeugnis mittelalterlichen Kunstschaffens.

Thomas Vogtherr
Iso von Wölpe, Bischof von Verden (1205 – 1231).
Hannover 2008
ISBN 978-3-931879-36-5 | 133 Seiten
18,00 €

Das Buch ist im Buchhandel oder direkt über den Landschaftsverband Stade unter info@landschaftsverband-stade.de zu beziehen.

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